Historie 2014 bis 2024
Den 90. Geburtstag feierte der TSV Kronshagen mit einer großen Auswirkung, denn neben einer kleinen Sport-Gala in der Eichendorff-Schule mit besonderer Ehrungsveranstaltung für über 50-jährige Vereinsmitgliedschaften, einem Festempfang, „Kronshagens längster Nacht“ und einem Schüler-Malwettbewerb, veranstalteten auch die Sparten diverse Events. Der Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport, der 2014 gleich mehrmals im Vereinsheim zu Gast war, honorierte die gute Arbeit des Vereins mit der Aufstockung von Zuwendungen, zumal der Verein durch seine hauptamtlichen Sportlehrkräfte Marina Flemig und Hauke Grösch die Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Kindergärten und Schulen deutlich intensiviert hatte. Weitere Kooperationen mit dem GHK sowie der Förde-Volkshochschule wurden gestartet, neue Angebote wie Sport bei Diabetes, Beckenboden-Gymnastik oder „Ausdauer auf Dauer“ wurden ins Sportprogramm aufgenommen.
Die herausragende Vereinsarbeit, finanziell gefördert durch die Sportjugend Schleswig-Holstein aber auch der Breitensport wurde durch den Landessportverband erstmalig über Innenminister Stefan Studt ausgezeichnet. Gesellschaftspolitisch kümmerte sich der Verein auch um die sportliche Betreuung von Asylbewerbern, was neben den Problematiken der Hallenzeit-Kapazitäten, eine dauerhafte Herausforderung darstellte. Vorreiter war auch die Judosparte, die hier bereits herausragende Integrationsarbeit leistete. Sportliche Aushängeschilder im Jubiläumsjahr waren der EM-Siebte im 3000-m-Hindernislauf, Steffen Uliczka, der EM-Bronzemedaillengewinner im Judo, Dominic Ressel, oder der deutsche Turn-Jugendmeister Thore Beissel. Die Fußball-Altherren zeigten am Suchsdorfer Weg Eigeninitiative und bauten in Eigenleistung einen Grillstand mit Ansagehäuschen, um die Infrastruktur bei Punktspielen zu verbessern.
2015 erarbeitete der Vorstand diverse Auflagen aus dem Vereins- und Steuerrecht ab. Eine neue Beitragsordnung und neue Finanzordnung mit umfangreichen Anlagen und Anhängen z.B. für Kostenregelungen, Trikotwerbung oder Kassenbuchführung wurden beschlossen. Mit Blick auf eine moderne Sportvereins-Führung wurde auch eine neue Buchhaltungssoftware installiert, die die Darstellung des Haushalts-Abschlusses und die Etatplanung erheblich umstrukturierte. Ferner wurde in 2015 beschlossen, eine neue moderne Webseite in Auftrag zu geben. Im August folgte Britta Scharfenberg als neue Vereinsportlehrerin auf Marina Flemig, die auf eigenen Wunsch eine Dozentenstelle in Hamburg antrat.
Ein gesellschaftlicher und sportlicher Höhepunkt des Jahres 2016 waren neben dem 30. Ostseepokal der Tänzer, dem Ingo-Hellmund-Cup der Handballer, dem Kieler-Woche-Turnier der HSG und dem Hallensportfest der Leichtathleten, vor allem die Eröffnung der neuen Tartanbahn auf Platz 3 beim Sportzentrum am Suchsdorfer Weg. In einer beispiellosen Gemeinschaftsaktion hatten Gemeinde, Freiwillige Feuerwehr, das DRK und der Sportverein nicht nur die Einweihung der neuen Errungenschaft gemeistert, sondern auch eine Beleuchtungsanlage angemietet, um in der dunklen Jahreszeit die Trainingszeiten für einige Sparten zu erhöhen.
Zahlreiche Änderungen und Ergänzungen wurden im Sport-Programm vorgenommen oder geplant, um auf moderne Entwicklungen zu reagieren. So wurde aus dem Spielenachmittag der „Winterspielplatz für Familien“ und auch im Präventionssport wurden neue Akzente gesetzt. Das Nachwuchsproblem des Spielmannszuges war leider so gravierend, dass er sich zum Ende des Jahres auflöste. Aus „Kronshagens längster Nacht“ wurde ab 2017 wieder ein Oktoberfest.
Neben Maya Rehberg (Olympiateilnahme in Rio, 3000-m-Hindernislauf) und dem Deutschen Meister Dominic Ressel im Judo, war die Auszeichnung der Kunstturnsparte mit dem Grünen Band des DOSB, mit einer Förderprämie von 5.000 €, ein weiteres sportliches Highlight.
In 2017 gab es große Umbrüche: der Abgang der hauptamtlichen Sportlehrerin Britta Scharfenberg konnte über die Geschäftsstelle mit Hilfe alt bewährter und neu gefundenen Übungsleiterinnen kompensiert werden. Als neuer Vereinssportlehrer wurde Basketballtrainer Mathias Töpfer eingestellt. Wegen der halbjährigen Hallensperrungen im Suchsdorfer Weg mussten rund 1.000 TSVK-Mitglieder auf etwa 3.000 Übungsstunden verzichten. Der Trainings- und Punktspielbetrieb wurde intern oder in andere Sporthallen außerhalb Kronshagens verlegt. Diese größtenteils ehrenamtliche Arbeit wurde wegen der mehrfachen Verlängerung der GSK-Hallensperrung durch die Gemeinde noch erschwert. Die Hallensperrungen hatte die Abmeldung mehrerer Ballsport-Teams wie auch höchst diskutable Umstrukturierungen in der Fußball-D-Jugend zur Folge. Leider löste sich die Wandersparte auf.
Über die neue Homepage, sollte die Geschäftsstelle entlastet werden, da man sich nun viele Fragen zum Sportprogramm selber beantworten konnte. Der Vorstand strebte die weitere Modernisierung des Vereins an. Dazu gehörte auch eine neue Flutlichtanlage auf dem renovierten Platz 3. Mit finanzieller Hilfe der Gemeinde, konnte am 11.11.2018 die Einweihung des neuen Kunstrasenbelages auf Platz 5 gefeiert werden. Dieser war nach 14 Jahren intensiver Nutzung erneuerungsbedürftig geworden.
Auf einer zweitägigen Arbeits- und Klausurtagung des Vorstandes wurde ein Umbau des Vereinsheims und der Geschäftsstelle beschlossen. Neben der Verschönerung der Außen-Fassade zur besseren Wahrnehmung des TSVK sollte der ehemalige Jugendraum im Erdgeschoss einen eigenen Eingang erhalten und umgebaut werden. Ferner war im Zuge der Digitalisierung geplant, die Geschäftsstelle mit neuen Finanzbuchhaltungs- und Mitglieder-Verwaltungsprogrammen auszustatten.
2019 wurde Dominic Ressel zum 4. Mal in Folge Deutscher Meister der Judo-Männer bis 81 kg und kam bei der WM in Tokio auf Platz 7. Zudem wurde unsere Judosparte vom DOSB und der Commerzbank mit dem „Grünen Band für vorbildliche Talentförderung“ ausgezeichnet.
Turner Thore Beissel hatte drei Einsätze mit der Junioren-Nationalmannschaft . Mit dem DTB-Team wurde er z.B. in Baku Achter bei den olympischen Jugendspielen Europas. Auch die Einrad- und Leichtathletiksparte und die Tänzer beim Ostseepokal warteten wieder mit überregionalen Erfolgen auf. Beide 1. Herren im Handball (als Meister der Schleswig-Holstein-Liga in die Oberliga) und Fußball (als Meister Verbandsliga Ost in die Landesliga) feierten tolle Aufstiege. Zudem spielten die B-Jugendlichen erstmals in der Regionalliga. Das U16-Team im Basketball wurde als Landesmeister in heimischer Halle Dritter bei den Norddeutschen Meisterschaften. Auch feierte die U18 den Landesmeister-Titel.
Aufgrund der immer mehr und komplexer werdenden Verwaltungsaufgaben wurde das Geschäftsstellen-Personal durch die Einstellung von Iris Fehrle aufgestockt. Die rund 15 Jahre alten PC´s und EDV-Programme in der Geschäftsstelle wurden modernisiert und ein Vereinsbus durch die Initiative der Judo- und Basketballsparte angeschafft. Hierbei spendete Judo ihre Förderprämie als Anschubfinanzierung in den Bus.
Der Bau eines Terrassendachs als Ergänzung zum Fußballertreff am Suchsdorfer Weg wurde in Auftrag gegeben. Die neue Flutlichtanlage, die von der Gemeinde auf Platz 3 errichtet wurde, führte zu Umplanungen bei den Hallenbelegungen. Nach einem Vorstandsbeschluss, Hallenzeiten insbesondere am Mittwoch in der Gymnasiumhalle anders als bisher zu nutzen, kam es zu erheblichen Widerständen innerhalb der betroffenen Sparten. Durch die Gründung eines Hallennutzungsausschusses konnten zwar Lösungen gefunden werden, doch machten Mitglieder der Leichtathletiksparte nicht mehr mit und gründeten in einem bisher einmaligen Vorgang einen eigenen Verein mit dem LAC Kronshagen. Auf Grund hoher Kosten wurde die jahrelang geförderte Turn-Regionalliga der Damen, deren Mannschaft nur aus wenigen aktiven TSVK-Mitgliederinnen bestand, aufgelöst.
Das Jahr 2020 war durch die Corona-Pandemie geprägt und stellte alle Betroffenen vor große Herausforderungen. Sinkende Infektionszahlen ermöglichten in den Sommerferien erstmalig die Nutzung der Sporthallen. So konnten Teile des im ersten Lockdowns ausgefallenen Vereinssports bei sehr guter Beteiligung nachgeholt werden. Im zweiten Lockdown hatten einige Vorstands- und Beiratssitzungen des TSVK online per Zoom stattgefunden. Durch das Engagement von Iris Fehrle in der Geschäftsstelle wurden Möglichkeiten geschaffen, einige Sportangebote den Mitgliedern über einen You-Tube-Kanal oder Livestream online anzubieten. Auch einzelne Trainer in den Ballsportarten oder im Judo standen mit ihren jugendlichen Gruppenmitgliedern im regelmäßigen Internet-Kontakt und erteilten Trainings-Übungen, Challenges und sportliche Hausaufgaben. Das Erstellen von Hygiene-Konzepten für Outdoor- und Indoor-Angebote und die damit verbundenen Einschränkungen, Verwaltungsauflagen und Detailfragen brachten viel Mehrarbeit für die Geschäftsstelle mit sich. Nur wenige sportliche Erfolge, wie die Qualifikation von Judoka Dominic Ressel für Olympia in Tokio, konnten gefeiert werden.
In den Sommerferien 2021 konnte komplett durchtrainiert und sich mit größerem Erfolg als 2020 an der Ferienspaßaktionen des RfK beteiligt werden. Auch initiirte der Vorstand eine eigene Corona-Impfaktion in Zusammenarbeit mit Dr. Grütters für Vereinsmitglieder und Dritte.
Judoka Dominic Ressel, erzielte mit dem Gewinn der Mannschafts-Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio einen historischen Erfolg für den Verein. Ebenso feierte Nikita Nikitenko (Deutscher Meister U18) seinen Durchbruch auf nationaler Ebene.
Zur Jahresmitte wurde Thore Schläger als hauptamtlichen Vereinssportlehrer für die Handballerinnen der HSG Holstein Kiel/TSV Kronshagen eingestellt. Im Vereinsheim wurde der ehemalige Jugendraum im Erdgeschoss zu einem Sportraum umgerüstet, der vor allem in Corona-Zeiten sehr hilfreich bei Präsenz- und Online-Angeboten war. Auch die beiden Büros der Geschäftsstelle wurden renoviert und mit neuen Möbeln ausgestattet.
Neue Schiedsrichterbereiche für die Fußball-Oberliga-Mannschaft waren ebenso nötig wie neue Spielerkabinen auf Platz 4. Der Kraft- und Konditionsraum in der GSK-Halle wurde dank des Engagements der Handballsparte mit funktionelleren, wenn auch gebrauchten Geräten ausgestattet. Ferner mussten neue Anzeigentafeln, Spielfeldlinien, Basketballkörbe und -anlagen in den Sporthallen am Suchsdorfer Weg angeschafft werden. Die Umkleide- und Dusch-Problematik auf den Plätzen 4 und 5 blieben weiterhin ein großes Problem.
Nach den unschönen Querelen bezüglich der Trainingsdauer und Vergabe von Sportzeiten gab es von Oktober 2021 an eine neue Sportstättenordnung. Die Nutzung und Koordination der Sporthallen und -plätze wurde nun hauptsächlich in den Verantwortungskreis der Gemeinde Kronshagen übernommen.
Im Jahr 2022 lief der Sportbetrieb wieder richtig an nachdem Corona für erhebliche Einschränkungen und Ausfälle gesorgt hatte. Zu Jahresbeginn drohte als Nachwirkung trotzdem eine unsichere Finanzplanung. Durch einen engagierten Sparkurs aller Abteilungen, Erhöhung von Spartenbeiträgen oder der Generierung von zusätzliche Geldern, konnte entgegen der Erwartungen doch ein positiver Jahresabschluss erreicht werden.
Im Februar übernahm Neu-Vereinssportlehrer Iwer Boysen das Eltern-KInd-Turnen, die dringend notwendigen Kinder-Schwimmkurse sowie die Wassergymnastik. Auch konnten durch weitere neue Übungsleiterinnen mehr Kinderturn-Gruppen betreut werden.
Zur Jahresmitte verließ Vereinssportlehrer Hauke Grösch nach fast zehn Jahren Tätigkeit auf eigenen Wunsch den Verein. In 2022 hatte sich der Verein erfolgreich bei der Sommerferien-Spaßaktion des RfK und an der 750-+1-Jahr-Feier der Gemeinde Kronshagen beteiligt. Als besondere Veranstaltung initiierte der Verein das Event „Kronshagen läuft!“ mit Heike Henkel als Schirmherrin. Bei der WM in Grenoble sichern sich Felix Adjei und Isabelle Bilkau den Titel im Einradfahren.
Das Sportklause-Personal entschied sich aus der Betreuung des Sportlertreffs im Suchsdorfer Weg zurück zu ziehen. Eine Arbeitsgruppe zur Organisationsstruktur stellte in ihren Treffen fest, dass das Ehrenamt überlastet ist und das hauptamtliche Personal mit mehr Verantwortung und Entscheidungskompetenz ausgestattet werden müsste.
Enttäuschend verlief für den Verein die Sportausschusssitzung der Gemeinde im November 2022: der vom TSVK unterstützte Antrag auf Bau einer dritten Großsporthalle wurde leider abgelehnt.
Das Jahr 2023 war geprägt durch große vereinsinterne Turbolenzen: neben den Finanzen war ein weiterer Kritikpunkt der Mitglieder, die vom Vorstand neu geplante Teilzeitstelle eines Sportkoordinators zur Modernisierung des Vereins, was in zwei Mitgliederversammlungen aus finanziellen Gründen abgelehnt wurde. Dies führte wiederum zu den Rücktritten von vier Vorstandsmitgliedern und der Ankündigung des Rest-Vorstandes, seine Ämter ebenfalls niederzulegen.
In einer beispiellosen Aktion von gelebter Demokratie und Herzblut für den Verein hatten die traditionsreichen Sparten Turnen, Fußball, Handball sowie Badminton Personalvorschläge für die vier vakanten Vorstandsämter erbracht, die von der außerordentlichen Mitglieder-Versammlung im September alle einstimmig gewählt wurden. Die sportlichen Erfolge im Jahr 2023 überstrahlten die Personal-Rochaden im Vorstand, dem Einbruchschaden im gut frequentierten Sportlertreff oder die Auflösung der Kegel-Sparte, da die Bahnen in verwaisten Bürgerhaus nicht mehr attraktiv waren. Die Sparten Judo und Einrad holten erneut Medaillen auf nationaler und internationaler Ebene. Basketball und Handball feierten landesweite Erfolge. Auch die Entwicklung im Fußball, Badminton, Tischtennis und Jugend-Volleyball waren positiv. Die Reha-Sportangebote wurden durch Vereinssportlehrer Iwer Boysen erweitert.
Am 27. März 2024 wurde der ehemalige Leistungsturner Heino Fischer zum 12. Vereinsvorsitzenden im TSV Kronshagen gewählt. Damit löste er Peter Rinio nach 14-jähriger Tätigkeit ab und führte den Verein in sein 100. Jubiläumsjahr. Neben einem Festempfang, Sport-Schautag oder Teilnahme an der Kronshagen-Schau, organisierten viele Sparten Einladungsturniere oder erhielten den Zuschlag für die Austragung von Pokalendspielen. Am 19. November wurde der TSV Kronshagen offiziell im Haus des Sports für seine 100-jährige Sportgeschichte geehrt.
100. jähriges Vereinsjubiläum
Die Geschichte von 2014 bis 2024