Handball Oberliga
Mittwoch, 3. Juli 2024 | Vereinsgeschichte

Historie 1974 bis 1984

Historie von 1974-1984

Kurz vor Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft im eigenen Land besuchte im Mai 1974 der „Kieler Jung“ Herbert Widmayer, seinen Bruder Siegfried in Kronshagen und schaute auch im Sportheim des TSVK vorbei. Der ehemalige Bundesliga-Meistertrainer des 1. FC Nürnberg (1963) gehörte bei der WM 74 zum DFB-Trainerstab um Trainer Helmut Schön, deren Mannschaft sich in Malente auf das Turnier vorbereitete.

Mit der Einweihung der neuen Sporthalle am Suchsdorfer Weg, wurden auch die benachbarten Tennisplätze am 4. Juli in Betrieb genommen. Sieben Kronshagener Bürger hatten die "Förderungsgemeinschaft für den Tennissport" gegründet und mit finanzieller Unterstützung des Landes, des Kreises und in großer Eigenarbeit drei Tennisplätze gebaut. Das Brachland stellte die Gemeinde Kronshagen zur Verfügung.

Mit Dr. Klaus Lück als Vorsitzenden (bis 1976) wurde 1974 das 50. Vereinsjubiläum gefeiert. Ein besonderes Geschenk war der Zuschlag des Deutschen Turnerbundes für die Ausrichtung der Deutschen Kunstturnmeisterschaften der Frauen in der neuen Sporthalle vom 2.-3. Juni 1974. Diese DM war auch gleichzeitig die Qualifikation für die Weltmeisterschaften. Ausschlaggebend für den Zuschlag war die moderne neue Sporthalle mit ihren Geräten und das Jürgen von Brümmer, Klaus Deneke und das Funktionsteam beim Verband bekannte Größen waren. Gegen die nationale Konkurrenz konnte sich Andrea Bieger vom Kieler TB sogar am Stufenbarren und im Sprung den Titel holen. Den Absschluß des Geburtstages war eine Festwoche vom 7.-14. September mit großem Sportprogramm in den Hallen und Sportplätzen.

In der Verwaltung wurde am 1. Januar 1975 die Mitgliederdatei auf EDV umgestellt. Somit konnte ab 1976 der Beitragseinzug erstmalig über den Bankabruf durchgeführt werden, was die Arbeit erheblich erleichterte.

Nach 10 Jahren Nachrichtenblatt beendet Werner Kühn 1975 seine redaktionelle Arbeit. Gabriele Schwarz übernahm die Redaktions-Verantwortung. Am 1. Januar 1976 wurde der Verlag des Blattes an die bisherige Druckerei Jeß abgegeben. Ende des Jahres übernahm erstmalig Gerhard Thode den Posten eines Pressewartes.

Die Modesportart Badminton findet 1975 immer mehr Anhänger und wird als weitere Sparte in den Verein integriert. Die neue Sporthalle bleibt ein Magnet für Großveranstaltungen, denn am 24.-25. Oktober findet ein Länderkampf im Kunstturnen zwischen Deutschland und Norwegen statt. Auch die männlichen Kunstturner beeindrucken nach zweijähriger Aufbauarbeit durch die neuen Trainingsmöglichkeiten und steigen in die Regionalliga auf . 1976 werden sie sogar Nordmeister, doch der Aufstieg in die Bundesliga konnte aus Geldmangel nicht realisiert werden.

Auf der Jahreshauptversammlung 1976 wurde Dr. Manfred Simon (bis 2001) zum neuen Vorsitzenden gewählt, der einen aufsttrebenden Verein führen musste. In seine Amtszeit fallen viele sportliche Erfolge, Mitgliederzuwachs und und der Bau neuer Sportanlagen.

Neben der schon bestehenden Folklore und Gemeinschaftstanzgruppe der Tanzsparte wird am 25.10.1976 die Tanzsportabteilung mit Karl-Heinz Schröer und 14 Tanzpaaren gegründet.

Auch spielten sich zwei Kronshagener Geschwister ins Rampenlicht der nationalen Tischtennis-Szene: die Schülerin Sabine Wenzel hatte sich bereits fest mit einem Ranglistenplatz im Tischtennis etabliert und spielte in der zweithöchsten Spielklasse in Deutschland. Bei den DTTB Schülermeisterschaften war sie schon nicht mehr zu schlagen. Aber auch die zwei Jahre jüngere Schwester Susanne stand ihr in nichts nach und wurde als noch frecher und giftiger in ihrem Spiel gelobt. Bestätigt wurde dies, da sie mit 13 Jahren die jüngste Titelträgerin in der Geschichte des DTTB bei den Jugendmeisterschaften in Raunheim (1977) wurde. In Bad Harzburg gelang erstmals der Bundesliga-Aufstieg mit der Mannschaft mit den „Wenzel-Sisters“, sowie Karen Senior und Margit Freiberg. Für die Bundesliga konnte mit Ha-Ja-Lee sogar eine Weltranglistenspielerin verpflichtet werden.

1977 wurde der Spielmannszug gegründet. Die Ausbildung der meist jungen Musiker wurde vom Polizeimusikkorps Kiel durchgeführt. Im Sommer bekommt das von Horst und Wilma Müller geleitete Sportheim (bis 1983) mit der „Sportklause“ einen neuen Namen. Danach ist Frau Steen für ein Jahr Sportklause-Wirtin.

1978 veröffentlicht die Gemeinde ihr neues Gemeindewappen. Daraufhin rief der TSVK-Vorstand einen Wettbewerb aus für die Gestaltung eines neues Vereinswappens, wobei das Gemeindewappen mit einfließen sollte. Kerstin Walter gewann diesen Wettbewerb und entwarf das heutige Vereinswappen des TSV Kronshagen.

1978 wird die neue Gymnasiumhalle am Suchsdorfer Weg fertiggestellt und bietet Platz für weitere Sportangebote. Zur Einweihung 1979 erscheint Ministerpräsident Dr. Gerhard Stoltenberg

Sensationell wird der TSV Kronshagen 1978/79 Deutscher Mannschaftsmeister im Tischtennis der Damen. Ein Jahr später wird man Deutscher Pokalsieger. Bis 1984 kommen noch 33 deutsche und 2 Europa-Titel zusammen, bis nach dem Gewinn der zweiten deutschen Meisterschaft (1984) der Rückzug aus finanziellen Gründen beschlossen wird. Wulf Danker machte sich in diesen 10 Jahren um die Tischtennis-Abteilung als Trainer und Manager sehr verdient.

Ab 1979 wurde Peter Hecht (bis 2004) hauptamtlicher Geschäftsführer, der von Andreas Fuchs kommissarisch unterstützt wurde. Am 20. Januar 1980 tritt das 4.000 Mitglied in den Verein ein. Ebenso wird die sportliche Infrastruktur mit der Einweihung des Sportplatzes 3 am Suchsdorfer Weg, erweitert und Ingo Hellmund wird als Sportlehrer eingestellt.

Die Leichtathletik steckte in den 70iger Jahren noch in den Kinderschuhen, doch mit der damals 15- jährigen Heike Redetzky, die sich zunächst als Turnerin im Verein ausprobierte, kam der Aufschwung. Unter der Leitung von Frank Beckmann dominierten die jungen TSVK-Damen die Jugendleichtatletik in Schleswig-Holstein . Permanent bewegte man sich auf einem hohen Leistungsniveau, so dass Heike 1980 ihren ersten deutschen Jugendmeistertitel im Hochsprung mit 1,84 m gewann. Ein Jahr später verteidigte sie ihren Titel und belegte bei den Junioren-Europameisterschaften Platz 5. Bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften 1982 steigerte sie sich auf die neue persönliche Bestleistung von 1,89 m und gewann den Wettbewerb. Der Durchbruch an die nationale Spitze gelang ihr bei den Freiluftmeisterschaften 1984, als sie mit 1,91 m bei gleicher Höhe den Titel vor Ulrike Meyfarth gewann. Bei den Olympischen Spielen in Los Angeles erreichte sie in der Qualifikation mit 1,90 m fast ihre Bestleistung. Im Finale wurde es mit 1,85 m nur Platz 11. In ihrem letzten Jahr beim TSV Kronshagen gewann Heike Redetzky 1985 sowohl den Deutschen Hallen- als auch den Freilufttitel.

Die Prellball-Sparte war in diesen Jahren mit seinen weiblichen Mannschaften überaus erfolgreich. Neben vielen Teilnahmen an Norddeutschen Meisterschaften gelang es der Damenmannschaft um Christel Schnoor, Elke Rossow, Gunda Möller und Christel Kowalewski 1982 ,die DM in Ludwigshafen mit einem 6. Platz abzuschließen. Hierfür wurde das Team auch durch die Gemeinde geehrt.

1983 gründet sich die Herzsportgruppe, die Menschen mit kardialen Erkrankungen die Möglichkeit gab, unter ärztlicher Aufsicht und speziell ausgebildeten Übungsleitern, Sport zu treiben. Auch die Versehrten-Sport-Gemeinschaft wuchs immer mehr. Neben einer stattlichen Anzahl, die das Sportabzeichen bestanden, spielten Beinamputierte Fussballtennis oder Faustball, nahmen an diversen Auslandfahrten und Feiern teil, die die Geselligkeit und den Zusammenhalt beschworen.

Bild 19 1983 Julklapp der VSG. v.h.l. Klaus Hilbig (VS 1988-2000), Helmut Karklinat, Hans-Peter Fischer, Paul Ruge, Karl-Otto Lucks, Robert Cochoy, Friedrich Sievers, Walter Sasse, Herrmann Franke
m.v.l. Heinz Scheer, Willi Miß, Herbert Kunzmann (VS 1966-1972), Detlev Lage, Herrmann Mansfeldt, Albert Korves, Emil Engel, Bruno Obloch, Otto Prull, Arno Steffen (VS 1976-1981), Kurt Scharfenberg, Werner Rahe, Herbert Koch, Niels Haalck (VS 1981-1988),
v.v.l. Hansi Schultz, Hans-Jürgen Leuth, Willi Kuhrau, Heinz Strehlow, Fritz Engeln, Jochen Sander, Dr. Meinulf Stoltenberg

 

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