Montag, 27. Mai 2024 | Vereinsgeschichte

Historie 1964 bis 1974

Im Mai 1964 fand die offizielle Einweihung und Öffnung des Sport- und Jugendheimes statt. Der Sportverein entwickelte sich immer weiter: im Herbst wurde die Schwimmsparte (Karl-Heinz Krutein) gegründet und allein die Turnsparte stieg einschliesslich Gymnastik und Faustball im Jahr 1965 auf über 800 Mitglieder an. Die Fußballjugendabteilung wurde gegründet und das Sportabzeichen auf dem Polizei-Sportplatz am Eichhof abgenommen.

Klaus Deneke, der wegen eines Wirbelsäulenschadens 1957 in den Verein eintrat, fand in der Turnerei seine Freude und wurde vom Hilfsvorturner zum Vorturner. Robert Cochey beförderte ihn mit 17 Jahren zum Abteilungsleiter und setzte ihn sogar zum Kinderturnwart ein. 50 Jungen turnten bei ihm, um gemeinschaftsbildend und gesundheitsfördernd (gegen Haltungsschäden) ausgebildet zu werden. 1964 waren es schon 240 Kinder, die durch Zeltlager, Fahrten und Wettkämpfen zu einer Gemeinschaft wurden. Dies war auch die Geburtsstunde der turnerischen Leistungsriegen im TSV Kronshagen.

Im Mai 1965 brachte der damalige Vorstand das erste monatliche Vereins-Nachrichtenblatt als Bindeglied zwischen Gemeinde und dem damals schon größten lokalen Verein (1400 Mitglieder) heraus. Um das Interesse der Kronshagener zu wahren, sollten neben dem Sportgeschehen auch kommunale Themen behandelt werden. Die Redaktion hatte Werner Kühn inne.

Das „Belohnungssystem“ von Übungsleitern mit einer Pauschale brachte im Übungsbetrieb zumindest der Turnsparte nicht die erhoffte Kontinuität und Zuverlässigkeit, da die Lebensplanung mit Berufsausbildung, Familiengründung, Wegzug u.s.w. bei vielen potentiellen Übungsleitern Vorrang hatte.. Vertretungen zu finden, war auch schon damals ein Problem. Hier schaffte Robert Cochoy einen einschneidenden Schritt der damaligen Strukturveränderungen: die Einstellung eines Sportlehrers: erster Sportlehrer war Bernd Hinkelmann von 1966 bis 1970. Als er in den Schuldienst wechselte, wurde Jürgen von Brümmer sein Nachfolger bis zu seinem Eintritt ins Rentenalter 2012. 

Robert Cochoy (selbst mit einem Durchschuss am Oberschenkel) gründete im April 1966 die 35. Versehrtensportgruppe im Land, die Anfangs von Herbert Kunzmann geleitet und die medizinisch jahrzehntelang von Dr. Klaus Lück betreut wurde. Kriegs-, Unfall- und Zivilversehrte hatten nun während des erfreulichen Aufschwungs der Sportbewegung im TSVK einen Anlaufpunkt, wobei neben Gymnastik auch Prellball oder Faustball gespielt wurde mit dem Abschluß Wassergymnastik im Lehrschwimmbecken. Im August erwarben sogar 12 Sportler dieser Sparte das Versehrtensportabzeichen. Der Sparte schlossen sich mit den Jahren immer mehr Mitglieder an, die auch an Fahrten nach Prag oder ins Berchtegadener Land teilnahmen. 1967 begannen die Pragfahrten mit Fußballern und Turnern. 1968 fand die erste Jugendfahrt mit Zeltlager auf Sylt statt. Die Prellballerinnen erkämpften auf der DM in Saarbrücken den 3. Platz.

1969 klappte Robert Cochoys nächster Coup für den TSV Kronshagen: es war auf einer Jugendfahrt nach Prag hinter den Eisernen Vorhang, die mit drei privaten PKW durchgeführt wurde. Hier überzeugte Robert Cochoy den Zolloberamtsrat K.-O. Lucks aus Ottendorf, das gesamte Finanzwesen des TSV Kronshagen im Bereich der Jugendfahrten als „Reisemarschall“ zu übernehmen. Karl-Otto Lucks sagte zu und war sich sicher anfangs des enormen Zeitaufwands nicht bewusst. Im Laufe seiner Tätigkeit gingen Abrechnungen im Werte von ca. 1.400.000 DM über seinen Schreibtisch. Mit großer Akribie holte er von vielen Ämtern Zuschüsse ein, die den jugendlichen Fahrtteilnehmern zugute kamen. 

Mit den damals innovativen Maßnahmen der finanziellen Hoheit der Sparten, Bezahlung der Übungsleiter, Einstellung von Sportlehrern und die Zusammenfassung der Zuschussanträge für Jugendmaßnahmen ,hatte Robert Cochoy den TSVK in eine moderne Zukunft geleitet. Für ein Jahr war er nach Georg Schmahlfeld 1971 Interimsvorsitzender des TSV Kronshagen, bevor Dr. Klaus Lück das Vereinsruder übernahm. 1972 wurde auch Schach im TSVK gespielt.

Die Jugendfahrten wurden von Klaus Deneke durchgeführt: 27 Skifahrten des TSV Kronshagen in die Schweiz mit 50 oder 100 Jugendlichen. Abgesehen von Trainingslagern führte er „Internationale Jugendbegegnungen“ nach Südafrika, Namibia, Brasilien, Hongkong, Großbritannien, Kalifornien (USA) Tschechien, Niederlande und Dänemark durch. Diese bezuschusste das Bundesinnenministerium besonders hoch, vor allem die Flüge. Einige Trainingslager, Englandfahrten und Skifahrten unter Leitung von Jürgen von Brümmer, Thomas Thal, Gerwin Schalk, Thorsten Hahn, Eike Hochfeldt u.a. kamen hinzu. Auch die Erholungsmaßnahmen in den Sommerferien, geleitet von Karl-Heinz Krutein und seiner Frau gehörten zu besagten Aktivitäten. 

Aus den großen Kinderturnabteilungen fanden manche als Jugendliche ihre sportliche Heimat in der Handball- und Leichtathletiksparte oder wechselten als Talente in die Kunstturnabteilung, die unter der Ägide des Oberturnwarts Klaus Deneke große Erfolge in der Regional-und Bundesliga in den 70er Jahren bis Anfang der 80er Jahre feierte und jahrelang die Sportshow „Feuerwerk des Sports“ in der neuen Großsporthalle durchzog, die am 03. Februar 1973 mit Ministerpräsident Dr. Stoltenberg eingeweiht wurde. Mit der neuen Halle gründeten sich auch Judo und Volleyball, wie auch das Sportangeln, wobei zunächst in Küstengewässern geangelt wurde. Die neue Dreifeldhalle am Suchsdorfer Weg war ein Publikumsmagnet für Veranstaltungen wie „Feuerwerk des Sports“, Turn-Länderkampf bzw. Vergleichskampf mit Südafrika oder dem Internationalen Tischtennis-Cup. Sabine Wenzel erhielt im Herbst die erste Berufung in die Tischtennis-Nationalmannschaft der Schülerinnen.

Aus dem Tanzkreis der Versehrtensportgemeinschaft, die 1974 ins Leben gerufen wurde, entwickelte sich auch die heutige Tanzsportabteilung.

 

100. jähriges Vereinsjubiläum

Die Geschichte von 1964 bis 1974