Historie 1954 bis 1964
1954 übernahm der erst 28 jährige und blutjunge Georg Schmahlfeldt (bis 1971) das Zepter im Verein. Mit ihm als Vorsitzenden ging es in diesen 10 Jahren steil bergauf. Der bisherige Vorsitzende Johann Thede sah seinen Wunsch in Erfüllung gehen, als Georg Schmahlfeldt sein Nachfolger wurde. Unter Thede war der allseits beliebte „Schorsch“ als Schriftwart tätig.
Anfang der 60er Jahre übernahm der damalige Schulsportlehrer Robert Cochoy das Ehrenamt des Oberturnwarts, der damals Aufgaben als technischer Leiter bzw. die Spartenleitung der Turnsparte wahrnahm. Dieses Amt nutzte er aus, um vier einschneidende Änderungen zur Umstrukturierung im TSV Kronshagen durchzuführen. Diese waren dem rasanten Mitgliederzulauf geschuldet. Nicht nur Sparten wie Handball (August Möller), die 1962 erste Jugendmannschaften meldeten, Schwimmen (Karl-Heinz Krutein), Tischtennis (wieder reaktiviert mit Walter Bartz)und Judo vergrößerten sich enorm, sondern vor allem die Gymnastikabteilungen unter Ilse Hartwig, die Kinderturnabteilungen unter Klaus Deneke, Klaus Rarrasch, Michael Wünsche, Ulla Prüß, Thomas Thal, Bernd Cochoy, Gilbert Kociok, Pit Hillebrandt u.a. wie auch die Kleinkindergruppen unter Fride Kühns Leitung wuchsen rasant.
Der damalige Vorstand konnte den 1962 gebildeten Sportausschuss in der Gemeindevertretung wie auch andere politische Gremien überzeugen, in den Sport zu investieren. So wurde mit der Gemeinde, dem Kreis und Land neue Wege gefunden, den umfangreichen Sportbetrieb in Kronshagen zu bewältigen. Von der Infrastruktur kamen ein Bolzplatz, das Lehrschwimmbecken und eine Turnhalle hinzu.
1963 wurde das „Jugend- und Sportheim" in Eigenleistung errichtet, in das viele Mitglieder unzählige Arbeitsstunden investierten. Stellvertretend für all die Heinzelmännchen seien Heinz Langnau, Kurt Gruber, Erich Schuster (siehe Fußballbild 1960), Georg Kociok und Robert Cochoy genannt, die oft auf dem Bau anzutreffen waren. Und wer kennt nicht aus der Zeit den VW-Käfer, der fast ohne das Dazutun seines Fahrers „Schorsch" Schmahlfeldt oft mehrmals täglich den Weg von der Harmsstraße nach Kronshagen ganz allein fand.
1963 war auch der Sportplatz wieder hergestellt und die Gemeinde übergab den Schlüssel für den Gymnastikraum und Lehrschwimmbecken.
1964 gründeten sich ebenso Leichtathletik (Gerd Finger) und der Spielmannszug (Hans Detlefs), so dass in den letzten 10 Jahre mit 800 neuen aktiven Mitgliedern ein neuer Meilenstein mit über 1.000 Mitgliedern im TSV Kronshagen erreicht war.
Der TSVK hatte das große Glück, dass sich die Gymnastiklehrerin Else Scheer in den Gymnastikgruppen engagierte und diese Jahrzehnte als Übungsleiterin leitete. Praxis in der Halle war ihre große Stärke. Die Leitung der rasant wachsenden Gymnastiksparte übernahm in den 60er Jahren Ilse Hartwig, kurz gefolgt von Anni Struck, die sich aber bald ihren Wandergruppen widmete, und dann von Brigitte Sieber abgelöst wurde.
Wolfgang Cordts gründete in der Zeit als Vereinsjugendwart eine allgemeine Jugendgruppe im Vereinsheim. Er organisierte die ersten TSVK-Sommerlager in Großzelten am Strand von Noer.
Anni Struck mit ihrem Mann begann in dieser Zeit nach und nach eine Wandergruppe aufzubauen, die schließlich in einem großen Unternehmen mit Reisebussen mündete. Hierdurch wurden auch viele ältere Erwachsene Mitglieder im TSVK.
Raketenhaft stieg die Mitgliederzahl: Georg Schmahlfeldt, Dr. Klaus Lück, Robert Cochoy, Georg Kociok, Karl Hinrichsen, Richard Salomon und Ilse Meyer-Höper machten sich an Satzungs- und Verwaltungsänderungen, denn Mitgliedsbeiträge konnten nicht mehr an der Haustür einkassiert werden.
In den 60er Jahren verteilte der Vereinskassenwart die Gelder im (damals) noch kleinen Verein je nach vorgetragenen Wünschen der einflussreichsten Mitglieder. Neu war: Jetzt erhielt der Vereinskassenwart nur noch die Verfügung über einen errechneten Betrag für Ausgaben zur Organisation von Vorstand und Geschäftsleitung, für Sportversicherung, Reparaturen u. ä. Daher bekamen die Sparten erstmalig die finanzielle Hoheit und es gab eine Zusammenfassung der Zuschussanträge für Jugendmaßnahmen.
Die große Einnahme aus den Beitragszahlungen wurde jedoch nun pro Kopf (egal ob jung oder älter) auf die Sparten aufgeteilt. Das setzte wiederum voraus, dass die Sparten einmal im Jahr demokratisch einen Spartenleiter und einen Spartenkassenwart zu wählen hatten. Natürlich war Letzterer dem Vereinskassenwart für den Nachweis der Ausgaben verpflichtet und musste für den Abruf von Beträgen seine Begründungen vorbringen. Dieses neue System gab den Sparten aber auch den Anreiz, weiter intensiv für Mitglieder zu werben.
Jetzt hatte Robert Cochoy freie Hand für den nächsten Schritt: Die Bezahlung der Übungsleiter im gesamten Verein. Nach Kriegsende waren nämlich die Übungsleiter ehrenamtlich tätig, mal abgesehen vom Fußballtrainer und gleich nach dem Krieg Turnlehrer Kurt Bleeck, der von der Marine kam. Hein Turski (Tankwart bei Anton Willer) bekam ebenfalls Anfang der 60er Jahre eine Aufwandsentschädigung. Er stammte vom Kieler Turnverein und leitete in Kronshagen die Vorturnerschulung in der alten Turnhalle der Brüder-Grimm-Schule.
Bei der nun entstandenen Größe des Vereins wurde die Betreuung der Mitglieder durch bezahlte Übungsleiter wesentlich zuverlässiger. Die Übungsleiter und -Leiterinnen in der Turnsparte erhielten z.B. 12 DM pro Einsatz, selbst die Vorturner erhielten 3 DM. Die Übungsleiter in den Sparten mussten jetzt auch Lizenzen bei ihren Fachverbänden oder im Landessportverband erwerben und immer wieder auffrischen. 1964 bezahlte der TSV Kronshagen sogar für seine Übungsleiter eine Skifahrt nach Hönefoss (Norwegen) unter Leitung von Klaus Deneke. Diese Skifahrt war übrigens der Start für weitere 27 Jugendskifahren im TSV Kronshagen, die Klaus Deneke mit eigens dafür ausgebildeten Skilehrern organisierte.
100. jähriges Vereinsjubiläum
Die Geschichte von 1954 - 1964